8 Linux Tipps für Anfänger und Einsteiger in Unix

8 Tipps für Linux Einsteiger / Anfänger
Linux / Debian

Heute stellen wir Euch die wichtigsten Linux Tipp für blutige Anfänger und Neueinsteiger vor. Es gibt eine große Vielzahl von Linux-Distributionen, die allesamt ihre eigenen Vor- und Nachteile haben. Eine dieser Distributionen zu installieren ist kein Hexenwerk. Vorausgesetzt natürlich ihr wisst welche Fragen ihr stellen müsst, wenn ihr eine Hilfestellung benötigt. Denn im Gegensatz zu Windows gibt es bei Linux nur selten eine Installationsanleitung.

In diesem Artikel möchten wir euch daher 8 Tipps mit an die Hand geben, die ihr schon vor der Installation wissen solltet. Gerade wenn ihr Linux-Anfänger seid. Technische Probleme und eine Neuinstallation könnt ihr so umgehen.

Ist die Desktop-Umgebung wichtig bei der Wahl von Linux?

Was ihr auf eurem Bildschirm seht bestimmt die Desktop-Umgebung. Bevorzugt ihr ein Panel oder doch lieber ein Dock? Sollen sich Fenster und Programme links oder rechts oben schließen lassen? Was möchtet ihr auf dem Desktop sehen, wenn ihr ihn einschaltet. Soll der Hintergrund transparent sein? Wo sollen Uhrzeit und Datum positioniert sein?

Linux Desktop Umgebung All diese Konfigurationen sind irrelevant bei der Wahl der Linux-Distribution. Denn ganz egal welche Linux-Distribution ihr auch wählt, die Benutzeroberfläche lässt sich jederzeit anpassen und verändern. Ein Wechsel ist dafür nicht notwendig.

Streng genommen ist Linux der technische Unterbau, dessen Oberfläche sich individuell anpassen lässt. Die einzelnen Linux-Distributionen unterscheiden sich in der Kernel-Zusammenstellung und den Systemprogrammen. Mit der Entscheidung für eine Distribution legt ihr also die Weichen für die Arbeitsweise und Leistungsfähigkeit sowie die Programmvielfalt und somit Einsatzmöglichkeit eures Rechners. Die populärsten Desktop-Umgebungen für Einsteiger sind:

  • Budgie
  • Cinnamon
  • Gnome
  • KDE
  • LXQt
  • Mate
  • Xfce

Linux Tipps für Anfänger & Einsteiger

Nachfolgend haben wir Euch die 8 wichtigsten Tipps für Linux Anfänger und Einsteiger nochmal übersichtlich aufgelistet, um beim Umstieg oder Einstieg, gleich mit positiven Erlebnissen zu starten.

1. Linux Tipp: Desktop Umgebung auswählen

Damit ihr das für euer Vorhaben beste Linux bekommt, solltet ihr zuerst die Distribution wählen, die eure technischen Ansprüche erfüllt. Im Nachgang könnt ihr die für euch attraktivste Desktop-Umgebung auswählen. Schließlich werden die meisten dieser mit mehreren Designs angeboten.

Distributions- und Anwendungs-Updates werden gleich getestet

Alles Updates, ganz egal ob für die Distribution oder eine einzelne Anwendung, werden auf die gleich Weise getestet und auf Fehler überprüft. Die Releases unterscheiden sich aber. Zum einen gibt es das sogenannte Rolling Release. Dabei werden Updates vom Herausgeber kontinuierlich ausgespielt. Bei Linux ist diese Vorgehensweise aber eher selten. Häufiger sind große Upgrades, welche ein bis zweimal im Jahr vorgenommen werden.

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Als sehr stabile Linux-Distribution gilt Debian. Einen guten Spagat zwischen Sicherheit und Aktualität bietet Ubuntu. Das gleiche gilt selbstverständlich auch für Linux Mint, welches ebenso auf Ubuntu aufbaut. Eine sehr beliebte Rolling Release Distributionen ist Linux Arch. (Diese ist aber Anfängern nicht zu empfehlen) Auf Arch basierend und deutlich anwenderfreundlicher ist Manjaro.

2. Linux Tipp: Distribution und Sicherheit

Wie oft ihr also Updates auf eurem Rechner bekommt hängt vom jeweiligen Herausgeber ab. Mit der Entscheidung für eine Distribution legt ihr euch also fest. Ihr entscheidet euch also für mehr Sicherheit oder Aktualität. Als Anfänger raten wir mehr auf Sicherheit und Stabilität zu setzen, da Fehlermeldungen oftmals ohne Kenntnisse beseitigt werden können.

Wie sind Sicherheit und Aktualität bei Linux organisiert?

linux sicherheit Wer einen Rechner mit dem Windows Betriebssystem hat, weiß, dass Windows-Updates meistens an einem Tag für alle Geräte gleichzeitig ausgerollt werden. Das ist allerdings nicht bei allen Betriebssystemen der Fall.

Bei Android beispielsweise entscheidet jeder Smartphone Hersteller selbst, wann er das mobile Betriebssystem aktualisieren möchte. Ähnlich ist es auch bei Linux.

Sobald eine neue Version für eine App oder ein neuer Kernel vorliegt, entscheidet ebenfalls jede Distribution selbst, wann sie das Update für die Nutzer ausrollen möchte. Die Anbieter müssen dabei nämlich immer zwischen Aktualität und Sicherheit abwägen. Beide Attribute zusammen gibt es bei Linux nur sehr selten.

Bevor ein Update für die Nutzer freigegeben wird, testet der Herausgeber der jeweiligen Distribution, ob dieses Update Probleme hervorrufen könnte. Wird dieser erste Sicherheitscheck schnell durchgeführt, so ist das System recht schnell auf dem neuesten Stand. Allerdings kann ein zu schnelles Freigeben auch für Probleme sorgen, die beim ersten Test übersehen wurden. Wenn ihr also auf Stabilität großen Wert legt und Ungereimtheiten im System vermeiden wollt, dann solltet ihr einen Herausgeber wählen, der nur ausgiebig getestete Updates anbietet. Dafür müsst ihr aber ein paar Punkte bei der Aktualität einbüßen.

Läuft Linux stabil auf alten und neuen Rechner gleichermaßen?

Linux und alte PC Hardware Bevor ihr euch auf eine der vielen Linux-Distribution festlegt, solltet ihr ein paar technische Details klären. Damals als auch heute behaupten viele Leute “Linux ist für alte Rechner gut geeignet”. Das stimmt nur zum Teil. Denn alte Rechner können nur mit 32-bit Distributionen arbeiten. Somit ist nicht jedes Linux für jeden Rechner geeignet. Zumal die meisten neueren Distributionen ausschließlich in einer 64-bit Variante erhältlich sind.

Aber auch bei einem neuen PC oder Laptop ist es wichtig auf die Hardware zu achten. Denn die neuesten Modelle verfügen nämlich anstatt eines BIOS oftmals über ein UEFI. Wenn ihr also in einem solchen Fall von Windows auf eine Linux-Distribution wechseln wollt, so wird meist der Secure Boot aktiviert. Bei Ubuntu oder Debian sollte es hierbei aber keine Probleme geben. Für Distributionen hingegen, welche auf Arch basieren (Majoran), muss der Secure Boot deaktiviert werden.

3. Linux Tipp: alte Hardware und Linux

Im Falle das ihr Linux auf einen alten Rechner installieren wollt, so müsst ihr euch für eine schlanke 32-bit Distribution entscheiden. Solltet ihr aber Linux auf einem neuen Rechner aufspielen wollen, so müsst ihr für euch feststellen, ob ihr den Secure Boot ausschalten möchtet.

Ist Linux und Windows im Dualboot für Anfänger empfehlenswert?

Linux Dual Boot und Bootmanager Auf eurem Rechner ist es möglich, dass ihr euch bei der Nutzung zwischen Linux und Windows entscheiden könnt. Schließlich gibt es Programme die auf Windows laufen, auf Linux aber nicht. Beim Hochfahren des Rechners könnt ihr euch dann also zwischen den beiden Betriebssystemen entscheiden. Diese “Entscheidungsfreiheit” ist aber nicht immer ganz ohne. Denn in diesem Fall haben beide Betriebssysteme Zugriff auf den Bootmanager in der Bootpartition. So kann es passieren, das wichtige Einstellungen überschrieben werden es so zu unerwarteten Fehlern kommt. In den Linux-Foren zeigen sich einige Nutzer mit diesen Fragen konfrontiert.

Für Anfänger ist ein Dual Boot also nicht zu empfehlen. Zumal ihr euch von der standardmäßigen Installation dann auch verabschieden müsst. Um möglichst keine Probleme zu haben solltet ihr die Standard-Installation wählen. Dabei wird eure Festplatte formatiert und das vorherige Betriebssystem gelöscht. Die Festplatte wird so partitioniert, damit auch jeder Bereich des neuen Betriebssystems ausreichend Platz hat.

Unter einer Partitionierung versteht man eine Platzeinteilung eurer SSD oder Festplatte. In den verschiedenen Bereichen werden dann der Bootmanager und andere Dateien des Betriebssystems abgelegt.

4. Linux Tipp: Linux und Windows im Dualboot

Ein Dual-Boot-System mit Windows und Linux kann sehr praktisch sein. Allerdings ist die Installation nicht immer fehlerfrei und Anfänger können hier ganz schnell unerwartete Fehlermeldungen bekommen. Deshalb solltet ihr euch zum Einstieg in die Linuxwelt erst einmal für den Standard-Weg entscheiden und ein Dual-Boot-System erst aufsetzen, wenn ihr euch fit genug dafür fühlt.

Worauf sollte man sich bei der Linux-Installation vorbereiten?

Es gibt keine Garantie, dass die Linux-Installation ohne Zwischenfälle vonstattengeht. Denn es kann durchaus vorkommen, dass das Installationsprogramm euch mit Fragen konfrontiert, auf die ihr unbedingt vorbereitet sein solltet. Ein Beispiel hierfür steht im Zusammenhang mit der Grafikkarte. Habt ihr eine Nvidia Grafikkarte in eurem Rechner, dann benötigt ihr zusätzlich noch einen speziellen Treiber. AMD- oder Intel-Prozessoren mit einer Grafikeinheit sind davon beispielsweise nicht betroffen.

5. Linux Tipp: Dateisystem und Verschlüsselung

Ganz egal für welche Linux-Distribution ihr euch auch entscheidet, recherchiert im Vorhinein ob ihr bestimmte Treiber benötigt (Nvidia Grafikkarte). Es ist außerdem wichtig, dass ihr schon vor der Installation wisst, welches Dateisystem ihr nutzen möchtet und auf welche Art und Weise das System verschlüsselt werden sollte.

Sollten das Betriebssystem und die persönlichen Daten getrennt sein?

Linux und persönliche Daten bzw. eigene Dateien Kurzgesagt: Ja. Während der Linux-Installation kann alles reibungslos verlaufen und über einen gewissen Zeitraum ist das Betriebssystem ohne Fehlermeldungen nutzbar. Manchmal kommt es aber vor, dass ein fehlerhaftes Update diese Harmonie zerstört. In einem solchen Fall ist eine Neuinstallation des Linux Betriebssystems die schnellste und einfachste Option, das Problem wieder loszuwerden. Um also im Falle einer Neuinstallation gut vorbereitet zu sein, sollten schon von Beginn an das Betriebssystem und seine Anwendungen von den persönlichen Daten getrennt sein.

Warum sollten Betriebssystem und Daten getrennt sein?

Bei Linux liegen die persönlichen Daten (eigene Dateien) im /home-Verzeichnis. Wenn ihr genau diese auf eine eigene Partition legt, dann sind diese vor Problemen und Fehlern geschützt. Ihr könnt eure Distribution einfach Neuinstallieren oder ggf. auf eine andere wechseln, ohne dass dabei eure Daten verloren gehen. Das mag nun etwas im Widerspruch dazu stehen, das Installationsprogramm nach Vorgabe zu befolgen. Im Bezug auf alle anderen Partitionen empfehlen wir das auch. Bei den persönlichen Daten allerdings lohnt es sich diese vom Rest zu trennen.

6. Linux Tipp: persönliche Daten auslagern

Eine eigene Partition für die persönlichen Daten, Bilder und Dokumente lässt euch Neuinstallationen und Distribution Wechsel einfach vornehmen.

7. Linux Tipp: Programme und Apps

Am besten ist es, wenn ihr eine Distribution wählt, die bereits viele der gewünschten Anwendungen mitbringt. Alle weiteren Anwendungen könnt ihr dann noch hinzufügen. Allerdings sollte dies immer mit Vorsicht vonstattengehen, da sich das System so auch zerstören lässt. Wenn möglich, solltet ihr also eure Programme vorher auf einem Testgerät ausprobieren.

Woher können Apps für Linux bezogen werden?

Linux Programme und Apps Jede Linux-Distribution bringt bereits ihre ein paar Anwendungen automatisch mit. In den meisten Fällen allerdings reichen diese noch nicht aus. Zum einen bietet Linux die Möglichkeit, weitere Applikationen über den eigenen Appstore herunterzuladen. Es können aber noch weitere Quellen dafür verwendet werden. Gerade wenn die gewählte Distribution noch der Appstore ein gewisses Programm nicht anbietet ist dies oft sehr hilfreich. Allerdings können Apps von fremden Quellen auch für Probleme sorgen.

Eine Anwendung, welche auf Linux läuft, verfügt über keinen geschlossenen Programmcode. Wie bei anderen Anwendungen auf muss sie auf bereits vorhanden Pakete zugreifen. Die einzelnen Distributionen müssen daher immer die Kompatibilität überprüfen, sodass es dabei nicht zu Konflikten kommt. Diesen “Service” übernehmen die Anbieter aber nicht für Programme unbekannter Quellen. Hier findet Ihr die 25 beliebtesten Linux Apps und Programme.

Programme über Snaps und Flat Packs installieren

Damit Anwendungen nicht von bereits vorhanden Paketen abhängig sind, gibt es ebenso die Möglichkeit, diese mithilfe von Flat Packs und Snaps zu installieren. Dann bringen diese alle Pakete selbst mit und Probleme können verhindert werden. Nachteilig daran ist aber, dass das gesamte System mehr belastet wird und langsamer wird. Linux-User sind sich zwar strittig darüber – Anfängern ist diese Methode aber zu empfehlen.

8. Linux Tipp: Hardware mit Linux kaufen

Am Markt für Laptops und PCs gibt es bereits Modelle die mit Linux laufen. Wenn ihr als die Installation nicht selbst vornehmen wollt, entweder keine Zeit habt oder es euch nicht zutraut, können diese eine gute Alternative sein. Zu einem späteren Zeitpunkt könnt ihr die Distribution dann trotzdem noch einmal wechseln.

Gibt es Linux schon auf neuen Laptops und PCs zu kaufen?

Wenn ihr keine Lust habt euch mit den einzelnen Linux-Distributionen auseinanderzusetzen oder einfach keine Zeit und Lust habt, die Installation selbst vorzunehmen, dann müsst ihr dies auch nicht. Denn es gibt bereits Hardware zu kaufen, welche nicht über Windows, sondern auf Linux läuft. Besonders hervorzuheben sind diesbezüglich die Hersteller Lenovo und Dell. Sie haben bereits Modelle im Sortiment, welche mit Ubuntu oder Fedora laufen. Diese Distributionen sind einfach zu bedienen und können von Werk aus direkt genutzt werden.

Weiterführend gibt es noch den Hersteller Tuxedo. Auch bei diesem Hersteller gibt es Linux-Distributionen direkt vom Werk aus auf das Gerät. Zwar ist die verbaute Hardware nicht in der Spitzenklasse angesiedelt, dafür aber auf Linux abgestimmt.

Für diejenigen unter euch, die ihre Linux-Distribution selbst aufspielen möchten, denen ist der Hersteller Lenovo ebenso zu empfehlen. Viele Modelle aus der Thinkpad X- und T-Serie genießen viel Zuspruch und somit Unterstützung aus der Linux-Community. Bei ihnen treten weniger Probleme auf und mögliche Problemlösungen sind einfach und schnell im Internet zu finden.

Linux Tipps Fazit: Linux muss nicht kompliziert sein!

Vielen Internetforen nach, werden Linux-Installationen meist schnell abgebrochen oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Der Grund: Die Leute haben sich nicht richtig darauf vorbereitet. Wenn ihr euch also an die eben genannten Tipps haltet, dann sollte einer erfolgreichen Distributions-Wahl und -installation nichts im Wege stehen. Und bei Problemen können Linux-Foren für die Problemlösungen gut weiterhelfen.