MATES 2015: Die 13. Deutsche Konferenz für Multiagentensysteme-Technologien in Cottbus

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Bei Multiagentensystemen handelt es sich um eine Ansammlung von intelligenten Agenten, in diesem Fall Softwareprogrammen, die vernetzt verschiedene Aufgaben erfüllen und koordiniert Probleme lösen können. In Deutschland gibt es dazu die Fachtagung MATES. Diese wird seit 2003 ausgetragen und in diesem Jahr über mehrere Tage in Cottbus stattfinden. Parallel zur 13. Ausgabe der German Conference on Multiagent System Technologies Konferenz fand in diesem Jahr dazu das 45. Symposium der Gesellschaft für Informatik statt.
In diesem Jahr hat man das Motto “Smart things working together” ausgerufen, das den Anspruch unterstreichen soll, dass Agenten konzipiert werden sollen, die selbstorganisierend miteinander arbeiten können. Die Konferenz, die auf Englisch gehalten wurde, bot einen großen Überblick über das Thema und umfasste sehr viele Unterthemen. Dazu gehörten Multiagent-Plattformen und Werkzeuge, Agenten-Kommunikationssprachen, autonome Roboter und Roboterteams oder auch Agenten und P2P-Computing. Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg bot dazu die optimale Voraussetzungen. Einen Rückblick auf die MATES Konferenz 2015 gibt es in diesem Artikel.
Die 13. Deutsche Konferenz für Multiagentensysteme-Technologien
Zum ersten Mal fand eine Konferenz dieser Art 2003 in Erfurt statt. Seitdem ist man jährlich dabei geblieben, sodass in diesem Jahr die 13. Deutsche Konferenz für Multiagentensysteme-Technologien in Cottbus stattfinden konnte. Die Konferenzreihe hat sich von Anfang an darauf fokussiert, um die Theorien um Agenten und Multiagentensysteme zu behandeln und zu fördern. Dabei beginnt es mit der Theorie und geht bis hin zu konkreten Anwendungen. Mit dabei daher Vertreter der Wirtschaft und Industrie und natürlich hauptsächlich Informatiker, die sich mit den Programmen beschäftigen, die als Agenten oder auch intelligente Agenten bezeichnet werden. Auch in diesem Jahr gehörte wieder ein Doktorandenkonsortium dazu, um jungen Forschern bei der Promotion zu helfen.
Die Konferenz fand in diesem Jahr vom 28. September bis zum 2. Oktober 2015 statt. Dafür ging es an die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, die natürlich alle Voraussetzungen bot, um diese Tagung austragen zu können. Auch deshalb, weil parallel zu MATES 2015 die 45. Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik ausgetragen wurde, die unter der Schirmherrschaft von Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, ausgetragen wurde und sich dem Thema “Informatik, Energie und Umwelt” widmete. Die diesjährige MATES stand dagegen unter dem Motto “Smart things working together” (“Intelligente Dinge arbeiten zusammen”).
Die Ko-Vorsitzenden der Konferenz sind Jörg P. Müller von Technischen Universität Clausthal, Gal Kaminka von der Bal Ilan Universität, Wolf Ketter von der Erasmus Universität Rotterdam und Gerd Wagner von der Brandenburgischen Technischen Universität gewesen. Nils Bullig von der TU Delft hatte den Vorsitz des Doktorandenkonsortiums inne. Unterstützt wurde die Konferenz von der Deutschen Gesellschaft für Informatik, dem Springer Verlag und der Technischen Universität Clausthal. Weiterführende Informationen gibt es auf der offiziellen Webseite der Tagung.
Programm der MATES 2015
Zum Nachmittag folgten dann Gespräche mit Mentoren und eine Podiumsdiskussion, außerdem die MATES Session A “MAS for Traffic and Transport” unter dem Vorsitz von Wolf Ketter. Später folgte außerdem der erste Keynote-Vortrag von Tom Holvoet von der KU Leuven in Belgien zum Thema “Decentralized, cooperative, anticipatory traffic management using ‘Delegate MAS’”. Mit dem Vortrag “Agent-based voting architecture for traffic applications” von Sophie L. Dennisen und Jörg P. Müller endete schließlich der erste Tag. Am Dienstag ging es dann direkt mit dem wissenschaftlichen Programm um 9 Uhr wieder los.
Weitere Keynote-Sprecher, Vorträge und Awards
Wolf Ketter hielt seinen Keynote-Vortrag zum Thema “Tackling Wicked Problems with Trading Agent Competitions: The Power TAC Experience” am Dienstag. An diesem Tag gab es zudem noch die vier Sessions “MAS Platforms and Engineering”, “MAS Benchmarking and Scalability”, “MAS for Smart Energy” und “MAS Applications”.
Der Freitagmorgen wurde offen gehalten, um die Möglichkeit zu bieten, an Vorträgen des Tages der Informatik teilzunehmen. Ansonsten gab es noch zwei weitere Sessions mit “Smart Things working together” und “Quality aspects of MAS”. Die letzten Vorträge des Tages waren “A Metrics Framework for Quantifying Autonomy in Complex Systems” von Christopher-Eyk Hrabia und Nils Masuch sowie “Place´s security in mobile agents system” von Hela Hachicha. Es folgte die Vergabe des Best Paper Awards und die Präsentation der Konferenz im nächsten Jahr. Damit endete die MATES 2015.
Was versteht man unter intelligenten Agenten?
Wenn man von intelligenten Agenten spricht, oder auch Multiagentensystemen, dann mögen Laien dabei an Spionagefilme denken. Tatsächlich ist aber die Rede von Computerprogrammen, die autonom funktionieren können. Ein Agent ist also ein Programm, das eine bestimmte Aufgabe durchführt, verwaltet oder sich dabei auch mit anderen Agenten vernetzt. Zu solchen Agenten können auch Bots (Von engl. “Robots”) gezählt werden, die im Internet eingesetzt werden, um beispielsweise eigenständig Webseiten zu analysieren, sie einzuordnen und in Suchmaschinen einzutragen. Die Vielfalt der Einsatzmöglichkeiten ist groß und in den letzten Jahren hat sich sehr viel auf diesem Gebiet getan. Auch Künstliche Intelligenz, an der schon gearbeitet wird, kann zu intelligenten Agenten gezählt werden.
Fazit zur deutschen Konferenz MATES 2015