Digitale Fotografie und Farbmanagement: Perfekte Farben von der Aufnahme bis zum Druck

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Schon lange hat die digitale Fotografie der analogen Herangehensweise den Rang abgelaufen. Digitale Kameras sind sehr beliebt, darüber hinaus sind es Smartphones, die von den meisten Menschen für Fotos genutzt werden. Sie sind nicht nur praktisch, da man sie ohnehin immer dabei hat, sondern können mittlerweile mit großartiger Qualität punkten. Wer einfach nur viele Fotos machen möchte, hat das Equipment also ohnehin dabei.
Wer aber etwas professioneller zu Werke gehen möchte, vielleicht die Fotos auch ausdrucken möchte, der sollte sich mit dem Thema des Farbmanagements beschäftigen. Dabei geht es darum, dass Farben nicht immer gleich dargestellt werden. Ob Smartphone, das Display der Kamera, Monitor oder Ausdruck – die Farben können sich unterscheiden. Durch ein geschicktes Farbmanagement kann man Konsistenz erreichen. Wie das geht, gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Die Vielfalt der digitalen Fotografie
Es gab eine Zeit, in der man die Fotografie ganz eindeutig in den Amateur- und den Profibereich aufteilen konnte. Das ist zwar auch heute noch möglich, aber nicht mehr so deutlich sichtbar wie früher. Die digitale Technik hat Fotografie so einfach wie noch nie zuvor gemacht. Jeder kann heute mit seinem Smartphone gute Fotos schießen. Doch gibt es nach wie vor große Unterschiede in der Qualität. Zum einen übertrumpfen spiegellose Systemkameras und digitale Spiegelreflexkameras nach wie vor die verbauten Pendants im Smartphone, zum anderen braucht es viel Erfahrung, um gute Fotos machen zu können.
Wer sich nicht mit den Blenden, der Belichtungszeit und ISO auskennt, gibt die präzise Kontrolle aus der Hand. Schnell lässt sich erkennen, dass es deutliche Unterschiede zwischen Fotos geben kann. Wer sich technisch auskennt, kann bessere Ergebnisse erzielen. Das gilt auch für das Farbmanagement, das mit dem Wissen beginnt, dass Farben unterschiedlich dargestellt werden. Was man sieht, ist nicht immer automatisch auch das, was man hinterher rausbekommt. Möchte man das Hobby also noch ausweiten, lohnt es sich, tiefer in die Materie einzudringen.
Darum ist Farbmanagement so wichtig
Die sogenannte Farbverschiebung beschreibt das Phänomen, das wohl jeder schon einmal erlebt hat, wenn er genauer auf Fotos und Bilder geschaut hat. Schaut man sich ein und dasselbe Bild auf unterschiedlichen Medien an, kann es Abweichungen geben. Die Farben können sich unterscheiden, je nachdem ob man auf der Kamera schaut, auf dem Monitor oder hinterher auf dem Ausdruck. Das liegt daran, dass Farben generiert werden müssen, was zu Abweichungen führen kann. Eine Kamera erfasst die Lichtfarben im RGB-Farbraum. Monitore setzen zwar meist auch auf die Darstellung durch RGB, können aber oft nicht alle Farben der Kamera darstellen und können zudem Alterungseffekten unterliegen.
Den größten Unterschied kann es dann zum Druck geben. Hier müssen die digitalen Informationen so umgewandelt werden, dass sie als Tinte dargestellt werden können. Die meisten Drucker arbeiten mit dem CMYK Modell, also die Grundlage der Farbmischung sind nicht Rot, Grün und Blau sondern Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz. Daher kommt es dazu, dass Farbabweichungen entstehen. Ein weiteres Problem besteht in der Kommunikation der Geräte miteinander. Diese muss im Zweifel durch eine Kalibrierung angepasst werden, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Für den Laien mag das kompliziert klingen, aber es kann sich lohnen, zumindest das Fundament des technologischen Hintergrundwissens zu kennen.
Grundlagen von Farbmanagement
Anbieter wie ColorVision können dabei helfen, das Farbmanagement auf ein neues Level zu heben. Aber auch abseits des professionellen Anspruchs gibt es ein paar Dinge, die man beachten kann, um zukünftig eine bessere Qualität bei Fotos und Ausdrucken erzielen zu können. Zwei Schlüsselkonzepte bilden die Basis, um Farbmanagement verstehen zu können. Das sind einmal die Farbräume und darüber hinaus ICC-Profile.
Mit Farbräumen (Color Spaces) sind verschiedene Farbmodelle gemeint, die unterschiedliche Mengen an Farben darstellen können. Grob unterscheidet man zwischen RGB und CMYK. Bei letzterem handelt es sich um ein subtraktives Modell, bei dem Pigmente vermischt werden, die Licht absorbieren. Drucker laufen in der Regel mit CMYK und können nicht von Haus aus das gesamte RGB-Spektrum abbilden. RGB ist ein additives Farbmodell, das in Kameras, Scannern und Monitoren zum Einsatz kommt.
Ein ICC-Profil (International Color Consortium Profile) beschreibt exakt die einzigartigen Farbkennzeichen eines bestimmten Geräts. Enthaltene Daten sind beispielsweise der Farbumfang, der Weißpunkt und der Schwarzpunkt. Diese Profile dienen als Grundlage der Übersetzung. Wenn zwei Geräte miteinander kommunizieren, werden die ICC-Profile abgelesen und aufeinander abgestimmt. Die Profile unterscheiden sich nach Input (Kameras, Scanner), Display (Monitore) und Output (Drucker).
Einfache Möglichkeiten der Farb-Optimierung
Wer nicht unbedingt in neue Hardware investieren möchte, hat dennoch Möglichkeiten, um bessere Farben zu erhalten. Zunächst sollte man die Monitoreinstellungen überprüfen. In den Einstellungen kann man bei der Farbtemperatur bzw. dem Weißabgleich möglichst einen Wert wählen, der Tageslicht entspricht. Bei Helligkeit und Kontrast sollte eine Einstellung gewählt werden, sodass helle Bereiche nicht überbelichtet sind und dunkle Details noch erkennbar sind. Wer sich an die Einstellungen im Detail nicht herantraut, der kann ein Standard-Monitorprofil auswählen. Bei der Kamera sollte man auf die Einstellung sRGB setzen, da diese am weitesten verbreitet ist. Wenn möglich, sollte man das RAW-Format für Bilder nutzen, da so alle Farbinformationen enthalten sind.
Bilder können in einer entsprechenden Bildbearbeitungssoftware bearbeitet werden. In den meisten Programmen können Farbprofile berücksichtigt werden, außerdem können die Farben angepasst werden. Werden die Bilder exportiert, sollte man die Einstellung sRGB-Farbraum wählen. Wenn es um Drucker und Papierprofile geht, kann man grundsätzlich eine gewisse Qualität gewährleisten, wenn man die Originaltinte des Herstellers nutzt und das von diesem empfohlene Papier. In den Druckeinstellungen sollte man zudem den richtigen Papiertyp wählen, beispielsweise glänzendes Fotopapier oder mattes Normalpapier, um die besten Ergebnisse erzielen zu können. Also auch ohne großes Vorwissen und neuer Hardware kann man dafür sorgen, gute Bilder drucken zu können.
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