FIFE – das 2D Spiele Creation Framework

FIFE - das 2D Spiele Creation Framework
Spiele

Tausende von Spiele erscheinen jedes Jahr und sorgen dafür, dass Spielern so schnell nicht langweilig wird. Bei vielen Spielern entwickelt sich dabei die Lust, selbst mal ein Spiel zu entwickeln. Doch wo anfangen? Werden Spiele nicht in der Regel von großen Teams entwickelt? Tatsächlich ist es heute so einfach wie nie zuvor, selbst ein Spiel zu entwickeln. Spiele Engines unterstützen Entwickler dabei. Und wer Lust darauf hat, ein 2D-Spiel in isometrischer Ansicht zu erstellen, sollte mal einen Blick auf FIFE werfen.

Dahinter verbirgt sich die „Flexible Isometric Free Engine„, die plattformübergreifend auch unter Linux genutzt werden kann. Sie dient der Erstellung von 2D-Spielen und erlaubt grundsätzlich einen einfachen Einstieg. FIFE kann kostenlos genutzt werden und bietet einen hohen Grad an Freiheiten. Mehr zur Engine gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

Was ist FIFE?

Hinter der Entwicklung der Flexible Isometric Free Engine steckt ein Team von 20 Entwicklern. Es handelt sich um ein 2D-Game Creation Framework. Das bedeutet unterm Strich, dass alles enthalten ist, um ein Spiel zu entwickeln. Erstellt werden können alle möglichen 2D-Spiele, allerdings ist die Engine vor allem auf Echtzeit-Strategie und Rollenspiele zugeschnitten, also im Stile von Command & Conquer oder Diablo. Die Software ist Open Source, frei und kostenlos nutzbar. Die entsprechenden Daten lassen sich auf der offiziellen Webseite finden.

Die Engine nutzt ein Scripting-System, das auf Python basiert und kaum C++ Kenntnisse erfordert. Es gibt aber auch die alternative Nutzung als DLL oder statische Bibliothek für C++-Entwickler. Es werden SDL-image und FRM-Bildformat unterstützt. Letzteres kennt man von den Spielen Fallout 1 & 2. Zudem kann auch das Palettenfarbindex-Override-System genutzt werden, um Transparenzeffekte zu erzielen. Durch Pooling der Image-Ressourcen erreicht man bessere Leistungen und reduziert gleichzeitig den Speicherverbrauch. Weitere Elemente sind ein Basis-Map-Editor-Tool, die Unterstützung verschiedener Renderer-Typen, die freie Wahl von Farbtiefe, Auflösung und Fenstermodus und Event Handling.

So erstellt man sein eigenes 2D-Spiel

Die Engine zu haben, ist ein guter Anfang, aber noch weit davon entfernt, ein fertiges Spiel zu sein. Wie geht man jetzt aber vor, wenn man ein eigenes Spiel mit FIFE erstellen möchte. Zunächst gilt es sich zu überlegen, welche Art Spiel man entwickeln möchte. Wenn es 2D und isometrisch werden soll, ist die Engine dafür bestens geeignet. Zunächst installiert man die FIF Engine selbst, außerdem die notwendige Entwicklungsumgebung, wozu Code-Editor und Python-Interpreter gehören. Bevor man jetzt aber in die Tasten haut, sollte man sich erst einmal ein Game Design Dokument anlegen. Also ein Dokument, in dem die Spielidee erfasst wird, außerdem die Regeln, die Zielgruppe, das Design der Level und die Story.

Die Grafiken und das Scripting

Grafik Spiel in 2D Auch sollte man sich sehr klare Gedanken machen, welchen visuellen Stil man verfolgt. Wenn es um isometrische Spiele geht, müssen alle Grafiken in der entsprechenden Perspektive erstellt werden, damit sie am Ende zueinander passen. Die Erstellung der Grafiken macht einen großen Teil aus. Es müssen Tiles erstellt werden, aus denen die Welt zusammengebaut wird. Außerdem braucht es Sprites, die für Charaktere und Objekte genutzt werden. Animationen erwecken die entsprechenden Elemente zum Leben. Mit einem Map Editor Tool, der in FIFE enthalten ist, können dann die Level erstellt werden, wobei die zuvor erstellten Grafiken zu Objekten werden. Zusätzlich braucht es noch Musik und Soundeffekte.

Im nächsten Schritt geht es um die Implementierung und die Logik des Spiels. Denn noch hat man nicht mehr als eine leere Hülle. Doch den Objekten muss Leben eingehaucht werden, damit der Spieler damit interagieren kann. Es braucht eine Core-Logik, also die grundlegenden Mechaniken des Spiels. Dazu gehören unter anderem die Kampfmechanik und das Inventarsystem. Außerdem braucht es Event-Handling-Funktionen, also die Bestimmung, was bei einem Mausklick oder Tastendruck passiert. Darüber hinaus muss man an die Kamera denken, die sich in bestimmter Art bewegt. Sind diese ganzen Elemente geschafft, muss noch eine umfangreiche Fehlerbehebung durchgeführt werden. Das Testen der Spiellogik ist wesentlich, bevor man an eine Veröffentlichung denkt.

Wie funktioniert Python?

Um das Scripting in der Flexible Isometric Free Engine vorzunehmen, wird die Programmiersprache Python verwendet, die einige Vorteile hat. Sie ist bekannt dafür, dass sie einfach zu lesen und trotzdem sehr vielseitig ist. Sie wird als interpretierte High-Level-Allzweck-Programmiersprache bezeichnet (General-Purpose-Language) und wurde Anfang der 90er Jahre von Guido van Rossum entwickelt, einem Softwareentwickler aus der Niederlande. Der Name basiert darauf, dass van Rossum großer Fan des “Monty Python´s Flying Circus” war. Die Lesbarkeit des Codes und eine klare Syntax stehen im Mittelpunkt der neuen Programmiersprache.

Python

Beim Interpretieren des Codes wird jede Zeile nacheinander gelesen. Dabei ist die Sprache im Gegensatz zum Maschinencode stark abstrahiert, was einen leichten Einstieg und das schnellere Lösen von Problemen ermöglicht. Das macht Python auch sehr vielseitig, egal ob es um die Datenanalyse oder die Entwicklung von Spielen geht. Im Grunde verwendet die Programmiersprache einen Mechanismus, der zwischen der direkten Interpretation und der vollständigen Kompilierung liegt. Das ermöglicht eine große Flexibilität bei der Portabilität. So kann der Code auf jedem System ausgeführt werden, egal ob Linux oder Windows, sofern darauf eine Python Virtual Machine installiert ist.

Isometrische Spiele

Isometrische Spiele sind in den achtziger Jahren aufgekommen und erlebten in den neunziger Jahren eine Blütezeit. Es handelt sich bei diesem Stil um eine Form der Axonometrie, die es ermöglicht, 3D-Objekte in 2D darzustellen. Im Gegensatz zum echten 3D bleiben die parallelen Linien der Objekte immer parallel und auch die Maße verändern sich nicht. Diese Technik ermöglicht es, einen scheinbaren 3D-Effekt zu haben. Aufgrund der großen Übersicht, sind vor allem Strategie-, Aufbau- und Rollenspiele in diesem Stil erstellt worden. Auch heute noch gibt es viele Spiele, die in diesen Genres auf diese Perspektive zurückgreifen. Der Vorteil ist neben der Übersicht, dass sehr detailliert gearbeitet werden kann, ohne viel Rechenleistung zu brauchen, wie es bei echtem 3D der Fall ist.

Fazit zum 2D Spiele Creation Framework FIFE

Fazit zu FIFE Wer schon immer mal Lust hatte, selbst ein Spiel zu entwickeln, vor allem im Bereich Strategie oder Rollenspiel, bekommt mit der Flexible Isometric Free Engine die optimalen Voraussetzungen. Es handelt sich um ein 2D-Spiel Entwicklungs-Framework, das kostenlos genutzt werden kann und eine große Flexibilität bietet. Vor allem isometrische Spiele im Stile von Diablo oder Fallout 1 & 2 lassen sich damit sehr gut erstellen. Allerdings braucht es gewisse Vorkenntnisse. Es müssen Grafiken erstellt werden. Zudem wird Python verwendet, um das Scripting vorzunehmen. So braucht es keine C++-Kenntnisse, was es gerade für Anfänger besonders leicht macht.