BeOS Online – Was wurde aus dem Einbenutzersystem?

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Der Name BeOS mag heute vielleicht nicht mehr allzu vielen etwas sagen. Manch einer wird hingegen hellhörig und wird sich einige Jahre zurückerinnern. BeOS war nämlich ein Betriebssystem, das ganz eigenständig funktionierte und erstmals in den neunziger Jahren auf den Markt kam. Dahinter steht die Be Incorporated. Entwickelt wurde es von Jean-Louis Gassée, der ein ehemaliger Mitarbeiter von Apple gewesen ist. Die erste Version, die auch offiziell zugänglich war, erschien 1998. Zwei Jahre später erschien die bis heute letzte Version. Es ist interessant, einen Blick in die Geschichte von BeOS zu werfen und was aus diesem Betriebssystem geworden ist. Zwar gibt es heute BeOS nicht mehr, dafür aber verschiedene Nachfolgesysteme.
Was ist BeOS?
Eine Besonderheit des BeOS war, dass es einen Speicherschutz gegeben hat, was für Heimcomputer damals doch ein Novum gewesen ist. Damit wurde nicht das gesamte System in Mitleidenschaft gezogen, wenn ein Programm abgestürzt ist. Damals gab es das weder bei Windows noch bei Mac. Mit bootman gab es von BeOS auch einen eigenen Bootmanager, mit dem aber auch jedes andere Betriebssystem wie Linux oder Windows geladen werden konnte.
Die Geschichte von BeOS
Als die BeBox erstmals in einer Entwicklerversion 1995 erschien, war eine Bestellung lediglich über die firmeneigene Webseite möglich. Man wollte die Entwickler animieren, indem man ihnen viele Freiheiten und Support bot. Vor allem auch Amiganutzer nahmen das Angebot an. 1998 wurde BeOS noch einmal ganz neu präsentiert. Es galt als Betriebssystem, das auch multimediatauglich war. 1999 sollte es noch besser laufen, allerdings deutete sich da schon ein Abwärtstrend an.
Es fehlte einfach auch noch an vielen Anwendungen. Viele Hersteller portierten nicht extra für BeOS, sodass beispielsweise Text- und Grafikprogramme fehlten. Im Jahr 2000 erschien dann die letzte Version aus dem Hause Be Incorporated selbst. Es gab zwei Versionen. Neben der kostenfreien Personal Edition gab es auch eine Professional Edition, die allerdings kaum kommerziellen Erfolg hatte. Dennoch schienen Entwickler wieder stärker auf BeOS zu schauen, entfernten sich aber wieder, nachdem das Betriebssystem als eigenständiges Produkt aufgegeben wurde. 2001 erfolgte die Einstellung der Entwicklung und das Unternehmen wurde an die Firma Palm verkauft.
Die Nachfolger von BeOS
Auch wenn das Betriebssystem BeOS nur wenige Jahre am Markt war, hat es doch Eindruck hinterlassen und es hatte auf jeden Fall auch seine Fans. Tatsächlich gibt es auch ein paar Systeme, die mehr oder weniger als Nachfolger von BeOS gehandelt werden können. Beispielsweise Haiku, das ursprünglich auch OpenBeOS genannt wurde. Haiku baut nicht auf dem originären Code von BeOS auf, sondern wurde neu geschrieben. Daran beteiligt war Travis Geiselbrecht, mit das Kernel von BeOS entwickelt hatte. Haiku ist das einzige System, dass heute noch als Nachfolger von BeOS aktiv entwickelt wird.
Neben Haiku gibt es noch andere Systeme, die im Zusammenhang mit BeOS stehen. Der originäre Quellcode wurde von ZETA weitergeführt. Dabei handelt es sich um ein kostenpflichtiges Betriebssystem. Allerdings war 2006 auch schon wieder Schluss. Es stellte sich zudem auch heraus, dass die Macher nie die Lizenz von BeOS besaßen. Optische Ähnlichkeiten und Schnittstellen-Kompatibilität versprach BlueEyed OS. Dieses Projekt begann 2001, endete aber ebenfalls auch schon 2005. Weitere Nachfolger waren Cosmoe und ZevenOS.
Fazit zum Einbenutzersystem BeOS
Es ist schon lange her und heute eigentlich auch kein großes Thema mehr, dennoch hat BeOS durchaus in den neunziger Jahren auch für Schlagzeilen sorgen können. Einen wirklich kommerziellen Erfolg hat es zwar nie gegeben, aber man hatte interessante Einfälle. So gab es auch Gespräche zur Übernahme von Apple oder auch Nachfolger, die das System in der ein oder anderen Art und Weise weiterführen wollten. Heute ist BeOS für viele nur noch ein Teil der Historie von Betriebssystemen. Mit Haiku gibt es ein System, dass als Nachfolger von BeOS gesehen werden kann, auch wenn es nicht auf dem originären Code aufgebaut hat, und heute noch entwickelt wird.