AMD setzt für Linux vollständig auf quelloffene Treiber

AMD setzt für Linux vollständig auf quelloffene Treiber
Hardware

Schon 2007 hat AMD einen Weg eingeschlagen, den man in den letzten Jahren konsequent weiterverfolgt hat. Jetzt ist man einen Schritt weitergegangen. Zukünftig wird man unter Linux keine proprietären 3D-Grafiktreiber mehr entwickeln und anbieten. Für die meisten Anwender wird das keinen Unterschied machen, da ohnehin schon seit Jahren quelloffene Treiber existieren, die standardmäßig genutzt werden. Auswirkungen wird es vor allem für Unternehmenskunden haben.

So sollen die bestehenden Treiberpakete in Zukunft auch gängige Enterprise-Distributionen unterstützen. Somit endet die Entwicklung von zwei parallelen Vulkan-Treibern. Zukünftig setzt man auf die Entwicklung von “Radv”, einem quelloffenen Treiber, der Teil der Mesa Grafikbibliothek ist. Mehr zu diesem Thema gibt es in diesem Artikel zu erfahren.

AMD setzt auf Open Source Treiber

Es ist ein großer Schritt, der nicht nur AMD betrifft, sondern auch ein weiterer Schritt zur Stärkung von Linux ist. Der US-amerikanische Hersteller für Computerchips und Grafikprozessoren verabschiedet sich unter Linux von seinen proprietären 3D-Grafiktreibern. Das bedeutet, dass man nicht mehr auf Treiber setzt, die herstellerspezifisch und geschlossen sind. Stattdessen wird man vollständig auf Open Source Treiber umsteigen und geht damit den nächsten großen Schritt in der Open Source Strategie, die man bereits 2007 eingeleitet hat. Diese Umstellung hat man jetzt in den Release Notes für die Radeon Software 25.10.1 bekanntgegeben. Der Umstieg betrifft in erster Linie Unternehmenskunden.

Schon zuvor hat AMD auch auf quelloffene Treiber gesetzt, allerdings nicht im Enterprise-Segment. Entsprechende Distributionen wie Red Hat Enterprise Linux, Ubuntus LTS-Versionen oder auch Suse Linux Enterprise liefen bisher mit den proprietären Treibern, was sich aber in Zukunft ändern wird. Für die meister Linux-Nutzer dürfte sich dagegen nichts ändern. Aus Sicht von AMD bedeutet der Schritt, dass man zukünftig nur noch an der Entwicklung eines Treibers beteiligt ist. Das wird der “Radv” (Radeon Vulkan) sein. Umgesetzt werden soll dieser Schritt mit der neuen Treibersammlung, die allerdings erst in einigen Monaten erwartet werden kann.

Radv und OpenGL

Radv und OpenGL Der Fokus liegt in Zukunft auf der Entwicklung des quelloffenen Treibers “Radv”. Der ist Bestandteil der Grafikbibliothek Mesa, die darüber hinaus vielen Grafik-APIs für die Implementierung dient. Radeon Vulkan ist ursprünglich nicht von AMD entwickelt worden, sondern wurde bisher von Entwicklern wie Valve, Google und Red Hat vorangetrieben. Dass AMD jetzt mit an Bord ist, dürfte ein gutes Zeichen für den Treiber sein, der auch vorher schon als überlegen galt.

Quelloffen entwickelte AMD zuvor schon den Treiber “Amdvlk”, worauf der proprietäre “Vulkan-Amdgpu-Pro” basierte. Doch diese Entwicklung dürfte bald der Vergangenheit angehören. Auch für die 3D-Programmierschnittstelle OpenGL wird AMD in Zukunft auf den quelloffenen Treiber “radeonsi” setzen.

Fazit zu quelloffene Treiber von AMD

Fazit zu quelloffene Treiber von AMD Aus Sicht von AMD macht dieser Schritt Sinn. Zum einen lassen sich dadurch Ressourcen bündeln, zum anderen verfolgt man damit konsequent die Hardware Strategie, die man bereits 2007 eingeleitet hat. Aus Sicht von Linux ist es ebenfalls ein großer Schritt, da damit einmal mehr die Idee eines Open-Source-Ökosystems gestärkt wird. Das wird vor allem dadurch erreicht, dass zukünftig auch Enterprise-Distributionen mit quelloffenen Treibern arbeiten werden. Für AMD bedeutet das, dass man nicht mehr zwei unterschiedliche Treiber entwickeln muss, sondern den Fokus auf den quelloffenen “Radv” legen kann. In einigen Monaten soll ein umfangreiches Treiberpaket erscheinen, mit dem dieser Schritt vollzogen wird. Damit zieht AMD seinem Konkurrenten Nvidia gleich, die ebenfalls auf offene Treiber setzen.